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Blackout und dann?

Seit einigen Monaten beschäftigt sich die FF Kraubath bereits intensiv mit dem Thema „Blackout“.

Dahingehend wurde beschlossen, ein Notstrom-Aggregat anzukaufen und zu installieren, um im Fall des eine selbständige Stromversorgung im Feuerwehrhaus auch über längere Zeit hinweg sicherstellen zu können.

Ziel der Feuerwehr ist es, im Fall eines länger andauernden flächendeckenden Stromausfall (mehrere Tage hinweg) zumindest an einem definierten Platz im Ort – dem Feuerwehrhaus – eine minimale Versorgung der Bevölkerung durchführen zu können: Strom / Licht / Heizung / die Möglichkeit, für ein Kleinkind eine Milchflasche aufzuwärmen, die Möglichkeit bieten, über einen Radio zumindest ein Minimum an Information über die aktuelle Schadenslage zu bekommen usw… all das sind alltägliche Dinge, die im Fall eines Blackouts in einem Standard-Einfamilienhaus nicht mehr funktionieren. Man denke nur daran, dass bei einem „normalen“ Tiefkühlschrank nach 2 Tagen ohne Strom das Kühlgut zu verderben beginnt.

Wenn man sich vorstellt, was ohne Strom alles nicht mehr funktioniert (Kühlschrank, E-Herd, Steuerung der Heizung, Kassa im Supermarkt, Betanken des Autos an der Tankstelle), so wird man sich erst bewusst, wie sehr wir auf die Energie aus der Steckdose angewiesen sind.

Daher der Beschluss der FF Kraubath: wir sorgen in Kraubath vor!

Die Ausführung und Installation wurde so durchgeführt, dass im Blackout-Fall vollständig automatisch ein Starten des Aggregats inkl. Umschaltung auf Notstromversorgung erfolgt und somit das Feuerwehrhaus vollständig mit Strom versorgt werden kann.

Eine ausführliche nachfolgende Information des Österreichischen Bundesheer gibt nützliche Tipps zur zusätzlichen eigenen Vorsorge zuhause (Quelle: Österreichisches Bundesheer: https://www.bundesheer.at/archiv/a2021/blackout/blackout.shtml):

Haben Sie einen Plan „B“?

Plan „B“ steht für „Blackout“. Damit bezeichnet man einen länger andauernden europaweiten Strom-, Infrastruktur- und Versorgungsausfall, wo schlagartig nichts mehr funktioniert! Mehr als vielen Menschen bewusst ist, ist unser Leben von einer intakten Stromversorgung massiv abhängig. Das ist im städtischen Bereich sogar noch stärker der Fall als am Land.

Expertinnen und Experten rechnen innerhalb der nächsten fünf Jahre mit einem Blackout.

Wie erkenne ich ein Blackout?

  • Check der eigenen Stromversorgung (FI-Schalter im Sicherungskasten)
  • Check meiner Umgebung (Licht bei Nachbarn, Straßenbeleuchtung)
  • Check der Erreichbarkeit anderer Personen (Handy, Festnetz, Internet)
  • Check Verkehrsfunk (Ö3, Radio), ob Tunnel gesperrt werden müssen.

Was ist zu erwarten?

Bis in Österreich wieder überall eine Stromversorgung verfügbar ist, wird wahrscheinlich zumindest ein Tag vergehen. Für ganz Europa wird mit etwa einer Woche gerechnet. Aber das ist nicht alles. Denn bis danach Handy, Festnetz und Internet wieder funktionieren, werden nochmals mehrere Tage vergehen. Erst dann kann die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern wieder breit anlaufen.

Das Wichtigste: Ruhe bewahren. Überlegt und geplant handeln!

Was funktioniert nicht mehr?

Alle vernetzten, von der Stromversorgung abhängigen Infrastrukturen, wie zum Beispiel:

  • Telefone, Handys, Internet, Bankomat, Zahlsysteme
  • Tankstellen, Ampeln, Tunnel
  • Bahnverkehr, viele Öffis, Aufzüge, Lifte, Hebewerke

Damit fällt auch die Versorgung mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln oder Medikamenten aus. Vereinzelt muss auch mit Problemen bei der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gerechnet werden. Im eigenen Haushalt sind vor allem Licht, Kühlgeräte und die meisten Heizsysteme betroffen. Notrufe können nicht mehr abgesetzt werden.

Was funktioniert noch?

Nur das, was man vorbereitet und auch wirklich verfügbar hat! Hilfe von außen ist nicht möglich. Einkaufen funktioniert auch nicht mehr, weil technische Systeme ausfallen und die Logistik zusammenbricht.

Was könnte daher hilfreich und nützlich sein?

  • Radio mit Batterien (Autoradio!)
  • Taschen- bzw. Stirnlampen (inklusive genügend Ersatzbatterien)
  • Kerzen, Zünder, Feuerlöscher, Kohlenmonoxid-Melder
  • Wasser (2 Liter pro Person und Tag; 3-5 Tage), Getränke, Tee, Kaffee
  • Haltbare Lebensmittel für 2 Wochen (Nudeln, Reis, Konserven …)
  • Wichtige Medikamente für 2 Wochen, Erste-Hilfe-Ausrüstung
  • Hygieneartikel, Müllsäcke, Klebebänder, Kabelbinder
  • Gaskocher, Griller, Brennpaste
  • Bargeld in kleinen Scheinen und Münzen
  • Schlafsäcke, Decken, warme Kleidung
  • Spiele, Blöcke, Kugelschreiber
  • Auto immer zumindest halb voll getankt.

Überlegen Sie bitte selbst, was Sie für zwei Wochen alles benötigen, um gut über die Runden zu kommen. Welche besonderen Bedürfnisse gibt es in ihrem Haushalt (Kleinkinder, Haustiere, Pflege, etc.)? Wichtig ist auch, die Kühlgüter rasch zu verbrauchen, damit sie nicht verderben.

Planen Sie wie für einen vierzehntägigen Campingurlaub in den einen eigenen vier Wänden!

Was sollte ich unverzüglich in Angriff nehmen?

Überlegen Sie gemeinsam mit Familie und Freunden, welche Probleme entstehen und welche Lösungsmöglichkeiten vorbereitet werden können.

Beispiele dafür sind:

  • Bevorratung für 2 Wochen sicherstellen
  • Erste-Hilfe-Kurs absolvieren
  • Einen Treffpunkt vereinbaren, wo man sich trifft, wenn kein Verbindungsmittel mehr funktioniert (etwa mit den Kindern, die in der Schule oder anderswo außer Haus sind)
  • Sich mit Nachbarn zusammentun und gewisse Ressourcen gemeinsam nutzen bzw. auf hilfsbedürftige Menschen schauen

Wie geht es nach einem Blackout weiter?

Was genau alles in Folge eines Blackouts passieren wird, weiß niemand. Sicher ist aber, dass wir nicht mehr so schnell zur gewohnten „Alltags-Routine“ zurückkehren werden.

Wichtig ist, dass wir eine solche Krise nur gemeinsam bewältigen können und dass es auf jede Einzelne, jeden Einzelnen von uns ankommt, um die schwerwiegenden Folgen eines Blackouts zu meistern.

Das beginnt bei der Vorsorge und setzt sich beim Zusammenhelfen in der Krise fort. Selbstorganisation in der Nachbarschaft und in der Gemeinde sind dann gefragt!

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